Schwarzer Freitag und schwarzer Montag haben nichts miteinander zu tun.
Heute Donnerstag ist Erntedankfest und am Tag danach ist, worauf wir alle warten, der „Black Friday“. Während Herr und Frau Amerikaner nicht genau wissen, ob sie nun doch einen (Fertig-)Truthahn in den Ofen schieben sollen oder nicht, wissen sie genau was am Freitag zu tun ist, nähmlich Shoppen!
Black Friday ist der Tag wo überall Ausverkauf ist. Und weil überall am Freitag Ausverkauf ist, startet er bei einigen Märkten sogar bereits am Donnerstag und geht bis Samstag.
„Ich will mir einen neuen TV kaufen. Und ein oder sogar zwei paar neue Schuhe“, waren die Worte meines Arbeitskollegen. Ein anderer will ein Tablet-Computer und RAM für sein Macbook. Und wieder einer spricht von ner neuen Festplatte.
Damit der Black Friday aber nicht zum Ich-kauf-mir-Computerzeugs-Tag wird und sich keiner mehr Schuhe kaufen will, wurde vor genau 7 Jahren der „Cyber Monday“ ins Leben gerufen. Der Montag nach dem schwarzen Freitag. Da werden bei Amazon und co. die Drähte heiss laufen.
Google hatte im wahrsten Sinne seinen Black Tuesday vor gut einer Woche, als die ihr Nexus 4 online stellten. Da ging nach wenigen Minuten gar nichts mehr.
Ich kenne das noch vom Ticketcorner, wenn die Rolling Stones oder U2 in die Schweiz kommen. Hier ging es aber um GOOGLE und ein Telefon!!
Schwarze Tage
Nor’easter
heissen Winterstürme, die uns vom, wen wunderts, Nordosten her erreichen. Vom Süden haben sie hingegen Frauennamen…
Nun war so ein Nor’easter bei uns. Am Mittwochnachmittag. Schneesturm halt. Nichts besonderes. Schnee, Regen und Wind. Wie wir’s kennen. Er setzt rasch an und ist über Nacht auch wieder weg. Unser HR ist aber irgendwie seit Sandy ein wenig sensibel und lässt uns bereits um drei Uhr Nachmittags nach Hause gehen. Damit wir auch sicher nach Hause kommen, bevor die Ubahn und die Züge wieder ausser Betrieb sind. Nett, wie ich finde.
40 years – no close
sagte mir am Montagmorgen der Chef der Bagel-Bäckerei, als ich ihn auf den bevorstehenden Sturm ansprach. Es hatte aber schon ordentlich gewindet, sodass er müsahm versucht hat die Türe zu schliessen. 40 Jahre lang stand die wohl offen. 2 Everything Bagels und 2 Kaffe später bin ich wieder zuhause und verbarrikadier mich.
Dienstag: Sandy war laut lezte Nacht. Der 7 Stockwerke hohe Baum in nachbars Garten kam zeitweise gefährlich nahe. Ich schau auf mein Telefon. Viele Whatsapp und Facebook Nachrichten von besorgten Freunden und Verwandten. Heute arbeite ich wieder von Zuhause, weil einige Ubahntunnels überflutet sind und es im Büro keinen Strom hat. Kurz bevor ich mich aber vor den PC setze, will ich aber noch nen Bagel und nen Kaffee.
Den Bildern aus dem Fernsehen zufolge, sollte eigentlich Weltuntergang sein draussen. Wenige Strassen südlich wurde letzte Nacht ein Paar – die waren mit dem Hund gassi gehen – von einem Baum getroffen. Der Hund liegt im Spital. Die beiden unter der Erde. Wie blöd muss man sein?
Es ist dennoch hell draussen. Bäume liegen hier keine rum. Äste dafür einige. Ich geh zum Bagelshop. Die Fenster sind nun mit Klebeband bedeckt. Die Türe ist zu. Drin tut sich was. Ein Kunde kommt raus. „Wusst ich’s doch!“
2 Bagels und 2 Kaffees später sitz ich am Computer und lese Geschäftsemails. Wir bleiben noch mindestens bis Donnerstag zuhause.
Working hard – oder hardly working?
Amerikaner lieben es, gross anzugeben. Da wird nicht einfach nur gearbeitet. Nein, man arbeitet „hart“. Normal gibt es nicht. Ach ja, das ist auch so ein Ding: „Die momentane Wirtschaftslage“. Wenn was nicht läuft ist die Rezession schuld. Hat denn jemand nicht hart genug gearbeitet, oder warum ist die Wirtschaftslage denn so schlecht? Wenn die Lage aber trotz der harten Arbeit so schlecht ist, wie kommt man denn aus diesem Abwärtsstrudel wieder raus? Noch härter arbeiten? Oder etwa weniger hart? Ich für meinen Teil arbeite mit gewohnter „deutschen“ Präzision und „schweizer“ Genauigkeit. Da bin ich immer gut gefahren. Ja, dieses Klischee hängt an uns und es ist ein Gutes. Mal sehen wie weit es mich bringt, bis ich mal für meine Ansprüche hart arbeiten muss. Klar gibt es stressigere und weniger stressigere Tage aber Ich gehe einfach morgens ins Büro, mache dass, was ich machen muss und dann wieder heim. Wie jeder andere um mich herum auch. Ich arbeite normal, nicht hart. Halt so, wie ich es mir gewohnt bin und wenn ich um mich schaue, sehe ich auch keine rauchende Köpfe, oder Leute die ein burn-out kriegen. Also was soll dieses „harte“ arbeiten? Soll das als Motivation dienen? Wie wenn der Ottmar unserer Nati in der Kabine sagt: „Jungs, ihr müsst heute besonders hart arbeiten, sonst schlagt ihr die Spanier/Deutschen/Italiener nie und könnt wieder nicht zur EM/WM fahren…“ Ich kenn unsere Nati, die spielen immer gleich gut/schlecht… 🙂
Zugfahren…
Neulich habe ich auf 20minunten Online folgenden Artikel gelesen. Ich will ja eigentlich nicht „Fremdposten“, aber diesen möchte ich doch Teilen. Der spricht mir aus dem Herzen…
Gesprächsstoff in Brooklyn: Shaqiri!
Erst einmal melde ich mich zurück. Ich hab eine (Denk)Pause eingelegt, weil sich, durch Familienzuwachs meine Prioritäten ein wenig geändert hatten.. 😉 Nun schläft das Mädchen fast durch die ganze Nacht und gibt mir ein wenig Erholung.
Ich hoffe, wieder in regelmässigen Abständen etwas über das Leben hier zu schreiben und natürlich ab un zu auch neue Fotos zu posten.
Gestern war ich beim Coiffeur meines Vertrauens. Das letzte Mal hatte ich meine Haare in Chinatown, Flushing schneiden lassen, für 6$!! Zuhause in Brooklyn kostets das doppelte, aber da gibt auch den besseren Service sowie den neuesten Tratsch.
Anita, meine Coiffeuse war Besetzt, also liess ich den Italiener (hab seinen Namen vergessen) ran. Neben ihm war „Jack“, ein Albaner am Werk. Über Football kann ich nicht fachsimpeln, ja ich versuche den Diskussionen sogar aus dem Weg zu gehen. Zu oft schon hab‘ ich den Mets mit den Jets und die Giants mit den Knicks verwechselt. Will heissen, Football, Baseball und Basketball wild durcheinander gemixt. Ich sag nur immer, dass ich mich wegen den vielen Werbeunterbrechungen nerve und den Faden verliere. Und dass der echte Fussball sowieso viel besser sei. Dann kam der „Jack“, ich gehe davon aus, dass der nicht wirklich Jack heisst auf mich zu und erzählt, dass er Fussball auch ganz gut Fussball finde. Gleich hab‘ ich von unseren „Schweizer“ Superstars Xhaka und Shaqiri angefangen zu schwärmen. Natürlich kennt er sie und er ist auch ganz stolz auf die Beiden. Dass sie für die Schweiz spielen, ärgert ihn nicht. Er freut sich sogar für sie. Irgendwie witzig, wie die beiden Jungstars es nach Brooklyn geschafft haben um einen Schweizer und einen Albaner in ein Gespräch zu verhelfen.
Deine Stimme zählt
Ich wurde von der Broadway Gallery in NYC angefragt, ob ich Lust hätte, ein oder zwei Bilder meiner Sammlung für eine Ausstellung lokaler Fotografen einzusenden.
Hier geht’s zur Auswahl: Bilder
Unterhose bitte anbehalten
Die Rückenschmerzen plagten mich schon das ganze Wochenende. Wahrscheinlich bin ich es einfach nicht mehr gewohnt, den ganzen Tag in einem Stuhl zu sitzen…
So hab‘ ich mich über die Mittagspause mit Sandwich in der Hand aufgemacht zu einem Spezialisten. Gefunden habe ich einen Profi. Ein unscheinbares Schild auf der Stasse „Rückenmassage im zweiten Stock.“ Ich hätt’s beinahe übersehen. Also läute ich im 2/L, es summt. Ich öffne die Tür, ich gehe rein und die Treppe hoch. Oben öffnet bereits eine ältere Asiatin die Türe. „Rückenmassage?“ frage ich (was weiss ich, könnte ja einfach eine Bewohnerin sein…) „Ja“, antwortet sie.
Oben angekommen, erkenne ich, dass es sich wirklich um einen Massagesalon handelt. Ob sie denn auch Stühle hätten, wollte ich wissen. Ich will nämlich keine einstündige Massage. Nur jemand, der mir den Schmerz rausmassiert. „Nein“, antwortet sie und bittet mich in den Raum hinter dem Vorhang. „30 Minuten, ok?“, fragt sie. Nein, nicht ok. Ich will ja nur schnell wegmassieren, ich brauch keine Ganzrückenmassage und überhaupt ich habe sowieso keine Zeit, weil ich in 30 Minuten wieder im Büro sein sollte. Obwohl, 30 Minuten wären schon toll, denke ich und die Musik im Hintergrund trägt ihren Teil dazubei. Wir einigen uns dann auf 20.
Ich zeige ihr den Punkt, wo’s wehtut. „Schmerz, hier! Ok?“ Sie nickt. „Ausziehen“, sagt sie und verlässt den Raum. Ich ziehe Schuhe und Hemd aus und als ich mein Hemd an den Kleiderhaken hänge, sehe ich ein Schild „Unterhose bitte anbehalten“. Ich denke mir nichts dabei. Falsch! Ich denke mir viel dabei. Was für zwiespältiges Klientel die wohl haben mögen… Ich lege mich hin. Kopf durch das Loch.
Schon kommt sie rein und beginnt. Der Rücken knackst, die Stelle wird massiert, gedrückt und gepresst. Es schmerzt. Es tut gut. Es schmerzt wieder. Die 20 Minuten gehen vorbei wie im Flug.
Ich ziehe mich wieder an, bezahle. Kriege eine Stempelkarte und schwebe Richtung Büro. Der Schmerz ist beinahe weg. Ich kann Schuhe und Socken wieder problemlos an und ausziehen und freue mich dabei, soeben meine(n) Lieblings Masseur(in) gefunden zu haben.
Danke, kleine, alte Chinesin. Ich komme gerne wieder vorbei.
Motivators
„Ja wir können“ klingt komisch auf Deutsch. Normal für Amerika. Viele Amerikaner wünschen sich zwar ‚a Neua‘ da oben, mit neuen Motivations Ansprachen. Ob sich was ändern wir glaube ich aber kaum.
Ich hab nen Job. Wurde auch höchste Zeit, ich weiss. Was ich dabei nach wenigen Tagen herausgefunden habe, ist, dass hier jeder ein Superstar ist. Und das wird ihm auch täglich eingetrichtert. „ja, weiss ich, kenn ich“, denkt ihr jetzt. „Alter Hut“ – Ich wusste es auch vom Hörensagen, hab’s aber noch nie hautnah Erlebt. Ein paar Beispiele gefällig? – Ich dachte ihr würdet nie Fragen…
Fragen, genau da beginnt es schon. Ich hatte ein paar Tage Ausbildung mit ein paar anderen. Auch Neuen. Ab und zu stell ich ne Frage, ist ja normal. Als Antwort kommt meistens: „SUPERTOLLEMEGAGEILE FRAGE!“, vor der eigentlichen Antwort. Ich hab später sogar ein „I LOVE YOU, MARCO“ erhalten. Für eine gestellte Frage! Wow, bin ich gut, hab ich mir gedacht. Bis der neben mir mit genausotollenmegageilen Fragen startete. Ein „I LOVE YOU“ hat er aber nicht gekriegt. Ha, bin halt noch ein bisschen besser, als nur Supermegageil.
Bei Fragen bleibt’s aber nicht. Ende der Woche kommt eine Email vom Marketing, welches nochmals zusammenfasst, was für ne ‚awsome‘ Truppe wir doch sind. Wer wo was gemacht hat, wer neu ist, mit Bilder die während der Woche gemacht wurden und und und.
Gestern ist die Kaffeemaschine ausgestiegen und eine Dame hat für uns einen DD Box O‘ Joe geholt. Das Steht für Dunkin Donut Box O‘ Joe. Das ist ein grosser Karton voller Kaffee, den man direkt bei Dunkin Donut kaufen kann. Gedacht für eine Gruppe an Leuten. Die Box entspricht knapp 3l Kaffee. Könnt euch vorstellen, was die Dame für Komplimente erhalten hat. Ich glaube, einer hat ihr sogar einen Heiratsantrag gemacht…
Ein bisschen viel für einen Bünzlischweizer der gerne wettert. Apropos Wetter. Vorgestern war’s 36° und nach 2 Tagen Regen heute noch 18. Ich hab‘ wirklich niemanden gehört, der sich weder über die Hitze noch über die Kälte beschwert hat.
Dennoch, mit der Zeit geht einem wohl auch das positive Gemeckere auf den Senkel. Ich wünsche mir ein Mittelmass. Nein, eigentlich ein 70/30. Mehr positiv, aber auch ein bisschen Schweizer Gemotze.
In diesem Sinne wünsche ich ein SUPERMEGAGEILES verregnetes Wochenende.
Vff Uuu Vff Www
Das Einmaleins der englischen Sprache. Thema heute: Aussprache, oder wie erkennt man einen Schweizer (Deutschen) der versucht Englisch zu sprechen.
Vögeli Eff, ist ja logisch. Wer schreibt schon Fogel? Hören tut man aber keinen Unterschied.
Welcome schreibt man mit „W“, sagt aber „Uelcome“. Ok, das „e“ am Schluss ist stumm, aber dazu ein Andermal.
Very hat ein „V“, man sagt aber „wery“. Das klingt genau so wie man es sich gewohnt ist zu sagen.
Mein Punkt ist, wer von euch sagt Uelcome? Genau! Die Uenigsten nämlich. Was, du nicht? Ok, gut. Ich nämlich ab und zu schon. Und ich höre oft DRS3, oder schaue SF und da sprechen es praktisch alle falsch aus.
Es liegt uns einfach nicht, das W als U auszusprechen und genau da verraten wir uns. Klar gibt es dann noch Probleme mit der Satzstellung und der Betonung generell. Interesting, aber dazu auch ein Andermal…
„Thank you“ – „You are very welcome.“ – Versucht das mal richtig zu sagen. „Wery Uelcome.“ Gut, das gleiche nun mit „very well.“ – Seht gut.
Wer diesen Hürde schafft und dennoch normal Deutsch sprechen kann, ohne dabei wie der Ralph Krueger zu klingen, der hat gute Chancen nicht gleich als Ausländer erkannt zu werden.
Very Welcome ist nur ein Beispiel von vielen. Wenn man nicht genau auf der Hut ist, dann rutscht öfters mal ein W anstatt einem V raus. Ist ja auch nicht weiter schlimm.
Nochmals zusammengefasst.
W = U (runder, spitzer Mund)
V = W (Zähne auf die Unterlippe)
Bis zum nächsten Mal.